Vorschlag zur Neugestaltung des Maria-von-Rudloff-Platzes
Ein Projekt des BIV BürgerInnenVerein Freiburg e. V. in Zusammenarbeit mit dem K.I.O.S.K. im Rieselfeld e. V. und der Ökumenischen Kirche im Rieselfeld.
Am 04.07.2024 fand ein Gespräch von Vertretern des Arbeitskreises Grüne Mitte mit den zuständigen Mitarbeitern des Garten- und Tiefbauamtes (GUT) und des beauftragten Planungsbüros statt. Hierbei wurde der aktuelle Planungsstand vorgestellt …
Der „Marktplatz“ heuteViel kahle Fläche ohne Aufenthaltsqualität
Der Maria-von-Rudloff-Platz ist der wichtigste öffentliche Raum des Rieselfelds. Zwischen der Maria-Magdalena-Kirche und dem Glashaus bietet der Platz aber nur wenig Aufenthaltsqualität. Bis auf einige Beleuchtungsstelen und Bänke aus Granitquadern ist das einzige Gestaltungselement dieser sehr großen Fläche das in Richtung Rieselfeldallee orientierte Baumraster aus zwanzig, in einem Abstand von etwa 7,5 Metern gepflanzten Kastanien.
Die Bäume sind seit ihrer Pflanzung vor zwanzig Jahren kaum gewachsen. Offensichtlich sind die Standortbedingungen nicht optimal, so mussten bereits mehrere Bäume ausgetauscht werden. Das geringe Kronenvolumen der Bäume führt dazu, dass diese kein gemeinsames Baumdach ausbilden und damit den Platz nur wenig verschatten können. Im nördlichen Teil des Platzes fehlt eine Verschattung vollständig.
Morgen?
Viel Aufenthaltsqualität unter einem grünen Dach
Das Baumdach auf dem Münsterplatz in Basel ist Vorbild, die Bäume sind im gleichen Abstand gepflanzt, wie auf dem Maria-von-Rudloff-Platz, Foto Karl-Heinz Retter
Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Maria-von-Rudloff-Platz bietet das bestehende Baumraster zwischen Kirche und Glashaus eine gute Grundlage.
In einem ersten Schritt wird das Raster nach Norden um zwölf Bäume erweitert. Dabei sollen Baumart und Baumquartier (Aufbau und Volumen des Substrats, Wasser- und Nährstoffversorgung usw.) so ausgelegt werden, dass die neuen Bäume ausreichend groß werden können, um ein räumlich wirksames Baumdach entstehen zu lassen.
In einem zweiten Schritt werden die nicht mehr vitalen Bestandsbäume durch Neupflanzungen ersetzt. Je nach Pflanzgröße der Neubäume kann dann nach etwa 20 Jahren ein einheitliches, räumlich wirksames Baumdach aus insgesamt 32 Bäumen erzeugt werden. Das Vorbild für die dabei erwünschte Raumwirkung ist das Baumraster auf dem Münsterplatz in Basel (siehe Abbildung), bei dem der Baumabstand von ca. 7,5 m der gleiche ist, wie auf dem Maria-Rudloff-Platz.
Mit der Ausweitung des Baumrasters auf die nördliche Freifläche sowie dem Austausch der nicht vitalen Bestandsbäume wird ein eigenständiges, raumbildendendes Gestaltungselement in diesem zentralen Platzbereich erzeugt.
Bestandsbäume – Wirkung als Einzelbäume in Reihen
Geplante Bäume – Wirkung als grünes Baumdach
Ein großzügiges Baumdach auf dem Maria-von-Rudloff-Platz erhöht nicht nur die Aufenthaltsqualität für seine Nutzer. Bäume sind die beste Klimaanlage im öffentlichen Raum. Das Baumdach senkt auch die Temperatur in seiner Umgebung und stellt damit eine echten Beitrag zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz dar.
Im Schutz der Bäume steht für alle Nutzer eine großzügige Fläche zur Verfügung, die auch bei sommerlicher Hitze einen angenehmen Aufenthalt ermöglicht.
Die bisherige Nutzung als Markt- und Festplatz wird nicht eingeschränkt. Neue Sitzmöglichkeiten z.B. in Form von Stuhlgruppen und darüberhinausgehende Möblierungen laden zum Verweilen ein.
Der Gestaltungsvorschlag „Grüne Mitte“ nimmt die positiven Elemente des bestehenden Freiraums auf und entwickelt diese, mit sparsamen Mitteln, im Sinne stadträumlicher, sozialer und klimatischer Zielstellungen konsequent weiter.
Der Vorschlag für die klimagerechte Neugestaltung des Maria-von-Rudloff-Platzes wurde vom BIV Mitglied, Dipl. Ing. Architekt Andreas Clausen, ausgearbeitet. Dieses Konzept wurde 2022 beim Stadteilfest vom neu gegründeten BIV-Arbeitskreis „Grüne Mitte“ erstmalig öffentlich vorgestellt und fand breite Zustimmung. Innerhalb von nur zwei Tagen konnten über 600 Unterschriften dafür gesammelt werden.
Der erste Schritt
Zwölf neue Bäume
Aktion „Schirmherrschaft“ am 01. Juli 2023 – Bild: Badische Zeitung
Nach mehreren positiven Gesprächen mit dem Garten- und Tiefbauamt der Stadt beauftragte der BIV im März 2023 ein Planungsbüro mit einer Vorplanung und Kostenschätzung für die Durchführung des ersten Schrittes für die Grüne Mitte – die Pflanzung von 12 Bäumen auf der bisher kahlen Fläche.
Es stellte sich heraus, dass zur Herstellung nachhaltig vitaler Pflanzquartiere für die 12 Bäume umfangreiche Tiefbaumaßnahmen erforderlich sind. Die Kosten für eine Umsetzung wurden auf insgesamt etwa 130.000 Euro geschätzt.
In den folgenden Verhandlungen mit der Stadt bot der BIV an, den Kostenanteil für die Bäume in Höhe von etwa 24.000 Euro selbst zu übernehmen und hierfür eine Spendenaktion durchzuführen. Im Juni 2023 nahm Baubürgermeister Haag diesen Vorschlag an und sagte die Finanzierung der restlichen Mittel von über 100.000 Euro für die Realisierung des ersten Schrittes zur Grünen Mitte zu.
Die beim Stadtteilfest im Juli 2023 gestartete Spendenaktion führte schnell zum Erfolg. Bis Anfang 2024 konnte der zugesagte Betrag auf dem Spendenkonto des BIV zum großen Teil verbucht werden.
Im Mai 2024 wurde der Planungsauftrag für den ersten Schritt zur Grünen Mitte von der Stadt vergeben. Als „Mitfinanzierer“ bringt sich der BIV mit seinem Arbeitskreis aktiv in den Planungsprozess ein und wird darauf achten, dass die Planung entsprechend des abgestimmten Konzepts umgesetzt wird.
Die Pflanzung der zwölf Bäume ist von der Stadt für den Herbst 2024 zugesagt.
Der zweite Schritt
Austausch der Bestandsbäume
Bestand mit Baumraster im Bereich des „Marktes“
Phase I: Neuer Baumraster nördlich des Marktes (Umsetzung in 2024)
Phase II: Austausch der Bestandsbäume
Die auf der zentralen Fläche des Maria-von-Rudloff-Platz zwischen Glashaus und Kirche vorhandenen 20 Kastanien sind seit ihrer Pflanzung vor zwanzig Jahren kaum gewachsen. Offensichtlich lassen die Standortbedingungen bzw. die damalige Ausbildung der Baumquartiere dies nicht zu. So sind bereits mehrere Bäume eingegangen und mussten ausgetauscht werden. Das geringe Kronenvolumen der Bäume führt dazu, dass diese kein gemeinsames Baumdach ausbilden. Viel zu wenig Verschattung für die Platzfläche, aber auch zu wenig gegenseitiger Schutz der Bäume vor der starken Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden Austrocknung ist die Folge. Für die Umsetzung des Gestaltungskonzeptes sollen deshalb in einem zweiten Schrittdie nicht mehr vitalen Bestandsbäume durch Neupflanzungen ersetzt werden.
Die auf der zentralen Fläche des Maria-von-Rudloff-Platz zwischen Glashaus und Kirche vorhandenen 20 Kastanien sind seit ihrer Pflanzung vor zwanzig Jahren kaum gewachsen. Offensichtlich lassen die Standortbedingungen bzw. die damalige Ausbildung der Baumquartiere dies nicht zu. So sind bereits mehrere Bäume eingegangen und mussten ausgetauscht werden. Das geringe Kronenvolumen der Bäume führt dazu, dass diese kein gemeinsames Baumdach ausbilden. Viel zu wenig Verschattung für die Platzfläche, aber auch zu wenig gegenseitiger Schutz der Bäume vor der starken Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden Austrocknung ist die Folge. Für die Umsetzung des Gestaltungskonzeptes sollen deshalb in einem zweiten Schrittdie nicht mehr vitalen Bestandsbäume durch Neupflanzungen ersetzt werden.
Für die Herstellung nachhaltig vitaler Baumquartiere muss das im Bereich des bestehenden Baumrasters vorhandene Bodenkunstwerk aus verschiedenen Asphalt- und Betonflächen in Teilen so verändert werden, dass die Baumwurzeln zukünftig ausreichend mit Sauerstoff und Wasser versorgt sind. Die Künstlerin des Bodenkunstwerks, Sandra Eades, unterstützt das Konzept „Grüne Mitte“ und hat in einem Vorort-Termin mit Vertretern des BIV ihre grundsätzliche Bereitschaft zu erforderlichen Anpassungen signalisiert.
Die Umsetzung des zweiten Schritts soll erst dann erfolgen, wenn die zwölf neu gepflanzten Bäume aus dem ersten Schritt eine gewisse Größe erreicht haben und ihre Vitalität gesichert ist. Wir gehen von einem Zeitraum von etwa 5 – 7 Jahren hierfür aus. Der Aufwand für die Realisierung des zweiten Schrittes liegt grob geschätzt bei 300.000 – 500.000 Euro.
Mit der Realisierung des zweiten Schritts entsteht ein echtes Baumdach aus großkronigen Bäumen – die Grüne Mitte Rieselfeld
Spielen unter dem Baumdach auf dem Basler Münsterplatz
Der BürgerInnenVerein Freiburg Rieselfeld e. V. (BIV) wird gemeinsam mit seinen Partnern, dem K.I.O.S.K. im Rieselfeld e.V. und den Vertretern der Maria-Magdalena-Kirche die Stadtverwaltung auffordern, nicht mit dem ersten Schritt aufzuhören, sondern den Weg zur „grünen Mitte“ konsequent weiterzugehen.
Um dem Vorhaben Nachdruck zu verleihen, ist es beabsichtigt, dieses in den nächsten Beteiligungshaushalt der Stadt Freiburg einzubringen und möglichst viele Bürger in dem dazu stattfindenden Online-Verfahren um ihre Unterstützung für das Projekt zu bitten. Bei ausreichender Zustimmung muss sich der Gemeinderat mit dem Vorhaben beschäftigen. Wir werden vorher bei den Stadträten für das Projekt werben.
Sobald der nächste Beteiligungshaushalt startet, werden wir Ihnen hier auf unserer Webseite den Link dazu anbieten.